Berta, der Tierschutzhund

Berta – Der Tierschutzhund

Am Sonntag, den 29.12.2013 um 14:00 Uhr, haben wir Berta über die Regenbogenbrücke begleitet.

Wir sind unendlich traurig…

Sie ist das Beste, was uns je passiert ist !!!

Wir werden sie niemals vergessen !!!

Sie behält ihren Platz zwischen uns, so wie sie ihn im Leben hatte !!!

Michaela Schmidt & Familie

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Aber, wenn Du mich zähmst,

werden wir einander brauchen.

Du wirst für mich einzig sein

in der Welt.

Ich werde für Dich einzig sein in der Welt…

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Wenn Du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es Dir sein, als lachten alle Sterne,

weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache.

Du allein wirst Sterne haben, die lachen können!

Und wenn Du Dich getröstet hast, wirst du froh sein, mich gekannt zu haben.

Du wirst immer mein Freund sein!

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Es ist so geheimnisvoll, das Land der Tränen…

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( Antoine de Saint-Exupéry )

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Berta ist mein erster eigener Hund!

Den hartnäckigen Bemerkungen meines früheren Chefs Friedrich und seiner Frau Margret auf die stets neuen Bilder von Berta, die Tochter Pia Gröning täglich in unser damaliges Büro sendete, haben wir Berta zu verdanken. Pia hatte im Januar 2008 die Pflegestelle für Berta übernommen.

Friedrich und Margret behaupteten stets, Berta passe doch so gut zu uns (besonders, wenn sie im Liegen ganz graziös die Vorderbeine übereinanderschlug) – und es stellte sich nur wenig später heraus, die Beiden hatten absolut recht!

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Im Januar 2008 hatte unsere Tochter Christin (damals 14 J.) die Gelegenheit, Berta auf einem Fest fellnah kennenzulernen und sie spazieren zu führen. Kurz darauf durften wir sie uns von Pia einmal “ausleihen”.

Pia brachte mir Berta ins Büro und ich durfte sie mit nach Hause nehmen. Ein komisches Gefühl für mich…Ist es richtig, was ich hier mache? Zuhause angekommen, gingen Christin und ich eine Runde mit Berta über das Feld direkt neben unserem Haus. Berta zog aufgeregt an der Leine, man merkte, sie war die Leinenführung nicht gewohnt. Wieder im Haus angekommen, legte sich Berta sogleich ins Wohnzimmer auf den großen Teppich, als wäre es nie anders gewesen, als gehöre sie ganz einfach dazu…. zu uns !!

Es fühlte sich richtig an !!!

Berta kommt aus Spanien. Sie sollte in eine Tötungsstation, wurde aber von der Organisation Hundepfoten-in-Not gerettet und auf einem LKW in einer kleinen Transportbox zusammen mit vielen anderen Hunden nach Deutschland gebracht. Man erzählte mir später, dass selbst der Transport in einer engen Box, begleitet vom Lärm der anderen Hunde, ihrem fröhlichen Wesen nichts anhaben konnte. Sie ging offen auf die Menschen zu, die sie in Deutschland empfangen haben – und so fröhlich und offen blieb bis zu ihrem Tode.

Und das, obwohl sie schon so viele notwendige Operationen hat über sich ergehen lassen müssen.

Hundepfoten-in-Not hat uns die erste Augen-OP (Grauer Star) ermöglicht und dafür sind wir sehr sehr dankbar! Berta war auf dem linken Auge annähernd blind und trotzdem neugierig, aufgeweckt und fröhlich.

Berta hatte als Bretone einen ausgeprägten Jagdtrieb – was wir als Laie und Anfänger als äußerst anstrengend empfanden – aber bei Sandra Hanke haben wir in der Hundeschule viel gelernt und durch Pias Tipps haben wir erfahren, wie man liebevoll dagegensteuern kann. All diese hilfreichen Erfahrungen im Umgang mit einem “fremden” Hund gibt Pia Gröning auch ganz gezielt in ihrem aktuellen Buch “Der Tierschutzhund” wieder.

Als Berta den ersten Tag bei uns verbrachte, verbrachten ihre Vorderpfoten die meiste Zeit auf unserer Küchenarbeitsplatte….und ich dachte…”das geht gar nicht – so etwas möchte ich aber nicht”.

Im Prinzip habe ich mit Berta genauso gesprochen, wie damals mit unserer Tochter, als sie noch klein war. Man musste ihr nur ruhig und verständnisvoll eine Erklärungen bieten, dann gab es auch kein Theater und sie akzeptierte. Mit Berta war es da genauso – komischerweise, denn sie verstand ja zunächst einmal kein Deutsch und wir konnten kein Wort Spanisch. Aber irgendwie hat sie von Anfang an begriffen, dass ein Nein eben auch kein Herausholen der leeren Wurstpackung aus dem Küchenabfall bedeutet.

Wir behaupten, in ihr steckte ebenso Mensch wie Schaf – sie war einfach zum Knuddeln und dennoch so verständnisvoll. Ja, sie verstand alles. Wir waren ein eingespieltes Team, das dauerte auch gar nicht lange.

Sie kommunizierte mit uns, ohne dass wir Spanisch verstehen oder sie Deutsch können musste.

Drollig warf sie den Kopf nach hinten und schlug einmal mit der Zunge einen Kreis, wenn sie uns sagen wollte, unser Essen interessiere sie auch und sie möchte auch gerne mal probieren.

So hatte sie z.B. ganz zu Anfang, als sie schon “unsere” Berta war und ich sie mit ins Büro nehmen durfte, eine unglaubliche Angst vor einem Staubsauger und ich erinnere mich daran, dass ich freitags immer in unserem Büro Staub saugte und eben auch an diesem Tag,. Ich machte diese wirklich laute Höllenmaschine von Staubsauber an und Margret telefonierte gerade mit ihrer Tochter Pia in einem anderen Raum, als Berta in einem irren Tempo direkt in Friedrichs Chef-Büro flüchtete und zwar in die hinterste Ecke…..Margret erklärte Pia, was da gerade vor sich ging und diese war entsetzt…zumal ihr mein Kommentar “das müsse Berta jetzt aber aushalten” ebenfalls mitgeteilt wurde….

Doch ein paar Wochen später konnte ich um Berta herumsaugen, das störte sie überhaupt nicht. 🙂

Auch hat sie gleich zu Beginn verstanden, dass sie nicht durch das nass Gewischte durchlaufen darf. Sobald ich anfing Staub zu saugen, ging sie schnell noch etwas trinken (und das nicht, weil ich ihr danach die Trinkwasserversorgung sperrte :-), legte sich dann auf Ihren Platz und wartete geduldig ab, bis die Wischaktion vorüber war. Jede Reaktion war bereits vorhersehbar; wir waren ein eingespieltes Team. Sie war ein voll integriertes Familienmitglied. Und gerade das macht es so schwer, zu akzeptieren, dass …..

Seit 2008. seitdem Berta bei uns ist, machten wir Urlaub in Callantsoog (Nordholland) und das meist in einem bestimmten Haus, dessen Garten komplett umzäunt ist, so dass Berta dort frei herumlaufen konnte.

Wenn der Urlaub dann zu Ende ging und es hieß,die Koffer zu packen und das Auto zu beladen, ging Berta lieber schon einmal vor und legte sich ins Auto…es könnte ja sein, dass wir sie vergessen…also nicht, dass Sie denken, wir hätten sie schon mal….NEIN haben wir nicht. …vielleicht war das der siebte Sinn von Berta und sie wollte einfach nur sichergehen..….

Im Jahr 2010 erblindete Berta zunehmend – zuvor hatte sie mehrere Augen-Operationen, da ein Riss in der Hornhaut festgestellt wurde. Das Auge musste jeweils für 10 Tage zugenäht werden, um es unter Narkose wieder zu öffnen und wenn die Wunde noch nicht verheilt war, musste das Auge sofort wieder zugenäht werden. 7 mal fuhren wir in die Tierklinik – immer mit der offenen Frage, bekommen wir unsere Berta-Lotte mit einem zugenähten oder zwei offenen Augen wieder. Das Herz krampfte sich bei jedem Mal in mir zusammen, unsere Berta allein in der Klink lassen zu müssen. Bei der 7. Konsultation konnten wir eine Lotte mit zwei offenen Augen nach Hause holen.

Dann kam der nächste Schreck, ein ganz bösartiger Mammatumor, der im Januar 2011 sofort entfernt werden musste, er hatte bereits die Größe einer Pflaume. Die Narbe war 40 cm lang und Berta ertrug tapfer die schwere OP und dass wir sie die Treppen hoch und herunter trugen – bald tapste sie tapfer wieder selber.

Doch als der Tumor ca. 1 ½ Jahre erneut zu streuen begann und das u.a. an einer Stelle, an der das Lymphgefäßsystem zusammenfließt, war eine erneute OP nicht mehr möglich, auch aufgrund ihres Alters.. Unsere Ärztin aus der Tierklinik legte uns ans Herz, Berta die letzten Wochen so schön und schmerzfrei wie möglich zu gestalten.

Trotz ihrer Behinderung war Berta weiterhin stets fröhlich und neugierig. Was ihre Augen nicht mehr schafften, das schaffte ihre Nase. Sie ließ sich nicht unterkriegen und wir versuchten alles, damit es ihr gut ging.

Als der Tumor an mehreren Stellen merklich wuchs, fiel ihr auch das Treppensteigen immer schwerer, so besorgten wir eine Tragehilfe. Dieses Hilfsmittel war Gold wert !!

Am Sonntag, den 29.12.2013 ist Berta auf ihrem geliebten Hundebett, das Berta und ich damals so fröhlich zusammen aus dem Karton packten, als Berta gerade ein paar Tage bei uns war, friedlich im Kofferraum unseres Wagens für immer eingeschlafen. Wir wollten ihr einen kalten Behandlungstisch und sterilen Klinikgeruch ersparen und danken dafür dem Arzt, der uns das ermöglichte. Es geschah genau in dem Wagen, in den Berta schonmal vorkletterte, während wir die Koffer packten, damit wir sie nicht vergessen…..

Mein Mann Michael, meine Tochter Christin und ich durften sie begleiten und ihr die Pfote halten..

Wir werden sie nie vergessen !!!!

Sie behält ihren Platz in unserer Mitte, wie sie ihn schon im Leben hatte!

Berta ist für uns der besondere Hund – und wir sind stolz und sehr dankbar, dass der Verlag sich für Berta´s Titelbild entschieden hat, so hat man ihr – ohne es zuvor zu ahnen, ein Andenken gesetzt.

Die Erfahrungen, Überlegungen und Anwendungen, die Pia Gröning dem Leser in ihrem Buch anhand gibt, haben uns, da sie uns persönlich durch Pia mit auf den Weg gegeben wurden, im Umgang mit dem zunächst “unbekannten” Tierschutzhund Berta sehr geholfen.

Jeder, der mit dem Gedanken spielt, sich einen Hund (aus dem Tierschutz) anzuschaffen, sollte zuvor dieses Buch lesen ! Es gibt u. a. auch wichtige Denkanstöße zu den Überlegungen VOR der Aufnahme eines Gefährten auf vier Pfoten. Als Laie denkt man nicht so weit und lässt Vieles außer acht. In dem Buch übermittelt die erfahrene Hundetrainerin und Autorin eine Menge Nützliches, auch bei evtl. auftretenden Problemen !

Das Bild des Buchcovers entstand übrigens in Callantsoog / Nordholland, kurz nachdem die blinde Berta von einem Holzboot hinuntersprang und mit der Schnute in den Sand gefallen ist….die Arme – wir haben herzlich gelacht – und Berta auch 🙂

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Ganz lieben herzlichen Dank an Hundepfoten-in-Not, dem Verlag MenschHund! und Pia Gröning!

-Michaela Schmidt

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